Olivia Twrdy
Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation
& Transformationsbegleiterin
GEWALTFREIE KOMMUNIKATION
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein von Dr. Marshall B. Rosenberg entwickelter Kommunikations- und Konfliktlösungsprozess. Er beinhaltet einerseits einen bewussten Umgang mit unserer Sprache und ist zugleich auch eine Haltung: eine innere Ausrichtung auf Mitgefühl, Verbindung und Authentizität. Ziel ist es nicht, „nett“ zu sein, sondern ehrlich und empathisch mit sich selbst und anderen – ohne dabei mit allem, was mein Gegenüber sagt oder tut, einverstanden sein zu müssen und gleichzeitig so, dass Gespräche und Verbindung möglich bleiben.
Im Kern der Gewaltfreien Kommunikation steht die Überzeugung, dass alle Menschen dieselben grundlegenden Bedürfnisse haben – etwa nach Sicherheit, Zugehörigkeit, Wertschätzung oder Selbstwirksamkeit. Und dass Konflikte oft dann entstehen, wenn wir unsere Bedürfnisse so erfüllen, dass sie die Bedürfnisse anderer nicht berücksichtigen. Werden die Bedürfnisse aller Beteiligten erst einmal offengelegt und klar formuliert, entstehen oft völlig neue Möglichkeiten für die Lösung von Konflikten und emotional belastenden Situationen.
„Gewaltfreie Kommunikation? Das brauche ich nicht. Ich schlage doch niemanden.“
Die Gewaltfreie Kommunikation versteht unter Gewalt nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch scheinbar „normale“ Sprache. Wenn sie Menschen beispielsweise abwertet, in Schubladen steckt, Schuld zuweist oder emotionale Distanz schafft. Gewalt beginnt in der Art, wie wir denken und sprechen – nicht erst bei körperlicher Aggression. Aussagen wie „Du bist so rücksichtslos.“ oder „Du hörst mir nie zu.“ führen selten zu Verbindung. Sie erzeugen Widerstand, weil sie den anderen angreifen, anstatt das eigene Bedürfnis klar auszudrücken.
Marshall B. Rosenberg – Seminarausschnitt mit deutscher Übersetzung zur Lösung von Konflikten durch Klärung der Bedürfnisse (8 Min.)
WIE LÄSST SICH DIE GEWALTFREIE KOMMUNIKATION LERNEN?
In meinen Einführungsseminaren vermittle ich die theoretischen Grundlagen der Gewaltfreie Kommunikation, z. B. führe ich in die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation ein: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte. Durch vielseitige Übungen an eigenen Beispielen der Teilnehmenden werden die Basics greifbar. Aus der Erfahrung ergeben sich so schnell erste Erfolgserlebnisse im Alltag.
Die Theorie hinter der Gewaltfreien Kommunikation ist an sich einfach zu erlernen. Doch die Umsetzung ist oft nicht so leicht, weil unsere Denk- und Verhaltensmuster tief verinnerlicht sind. Diese Muster haben sich über Jahre oder Jahrzehnte entwickelt und werden in vielen Fällen automatisch aktiviert, wenn wir in bestimmte Situationen geraten. Die Veränderung dieser gewohnten Muster ist ein Prozess, der Zeit zum Reflektieren und Übung braucht. Hierzu biete ich Übungsgruppen und Vertiefungsseminare an, in denen Erfahrungen geteilt, eigenes Erleben reflektiert und an persönlichen Anliegen gearbeitet werden kann. Nach und nach fällt es leichter die Grundlagen ohne viel Nachdenken auch in schwierigen oder stressigen Situationen anzuwenden. Mit der Zeit verinnerlicht sich ebenfalls die Haltung der Gewaltfreien Kommunikation. Wenn dieser Prozess auch eine Lebensaufgabe bleibt, es lohnt sich.